▷ Net Asset Value » Definition, Erklärung & Beispiele + Übungsfragen (2024)

Der Net Asset Value hat Bedeutung für den Handel mit Fonds. Der auch als Substanzwert bekannte NAV ermittelt sich, durch Abzug der Verbindlichkeiten von den bewerteten Vermögensgegenständen. Für die Berechnung des Nettoinventarwerts ist die Bank zuständig, die das Depot verwaltet. In der Regel wird der NAV eines Fonds täglich neu ermittelt.

In diesem Text stellen wir dir den Net Asset Value vor. Wir erklären dir, was sich hinter dem Nettoinventarwert verbirgt und auf welchem Weg du ihn ermitteln kannst. Abschließend erfährst du, welche praktische Bedeutung der Net Asset Value hat. Um deinen Wissensstand zu festigen, kannst du nach diesem Beitrag einige Fragen zur Übung beantworten.

  • Deutsch: Nettoinventarwert | Substanzwert
  • Abkürzung: NAV

Inhalt dieser Lektion

Warum solltest du über den Net Asset Value Bescheid wissen?

Der Net Asset Value ist eine Größe, die für die Bewertung von Fonds von entscheidender Bedeutung ist. Mit dem NAV ermittelst du den gesamten Wert, den ein Fondsvermögen hat. Dazu musst du zunächst alle Vermögenswerte eines Fonds zu einer Summe aufaddieren. Anschließend ziehst du alle Verbindlichkeiten von diesem Betrag ab, die mit der Verwaltung des Fondsvermögens in Zusammenhang stehen. Um den Nettoinventarwert bezogen auf einen einzelnen Fondsanteil zu erhalten, dividierst du das Ergebnis durch die Anzahl der Fondsanteile.

Ein Anleger profitiert in doppelter Hinsicht von dem Fonds. Zum einen kennt er den aktuellen Stand des Fondsvermögens. Zum anderen weiß er auch, wie sich der Fonds in Zukunft voraussichtlich weiterentwickeln wird.

Wie wird der Substanzwert ermittelt?

Der Nettoinventarwert wird in der Regel für jeden Börsentag neu ermittelt. Damit der Anleger sachdienliche Informationen erhält, ist es von Vorteil, wenn die Bank einen bestimmten Tag zur Bewertung des Fonds auswählt. Hiermit ist gewährleistet, dass alle Daten an einem Datum festgestellt wurden und es bei der Ermittlung nicht zu Verzerrungen kommen kann.

Für die Berechnung des NAV ist es notwendig, dass das gesamte Vermögen eines Fonds am Ende des Bewertungsstichtags zu einem Betrag aufaddiert werden. Zu diesem Fonds können neben Aktien und Anleihen auch andere Wertpapiere gehören. Das gesamte Vermögen des Fonds repräsentiert die liquiden Mittel, die einem Anleger an dem Bewertungsstichtag zur Verfügung stehen.

Von der Summe, die das Gesamtvermögen des Fonds darstellt, subtrahierst du alle offenen Verbindlichkeiten, die mit diesem Fonds in Zusammenhang stehen. Hierzu gehören auf der einen Seite die Investitionen, die der Fonds getätigt hat. Auf der anderen Seite müssen hier auch die Kosten berücksichtigt werden, die für die Verwaltung des Fonds entstanden sind.

Als Ergebnis erhältst du den Nettoinventarwert für den gesamten Fonds. Möchtest du wissen, wie sich der NAV bezogen auf die einzelnen Fondsanteile darstellt, teilst du dein Berechnungsergebnis durch die Anzahl der Fondsanteile.

Beispiel

Für einen Fonds soll der Substanzwert zum 20. Dezember ermittelt werden. Hierzu werden zunächst alle Vermögenswerte des Fonds zu einer Summe zusammengerechnet. Es ergibt sich ein Betrag von 900.000 Euro. Um den Fonds profitabler zu machen, hat der Fondsmanager Investitionen getätigt. Außerdem stellt er Kosten für die Verwaltung in Rechnung. Insgesamt ergibt sich ein Betrag von 300.000 Euro. Besteht der Fonds aus mehreren Anteilen – z. B. vier verschiedenen Aktiendepots – teilst du dein Berechnungsergebnis durch die Anzahl der Fonds. Als Ergebnis erhältst du den NAV für jeden Fondsanteil:

NAV je Fondsanteil:
600.000 Euro / 4 = 150.000 Euro

Der Nettoinventarwert in der Praxis

In der Praxis spielt der Nettoinventarwert besonders bei den folgenden Fonds eine entscheidende Rolle:

  • Gemanagte Fonds
  • Börsengehandelte Fonds
  • Alternative Investmentfonds

Gemanagte Fonds

Wird der Fonds von einer Fondsgesellschaft verwaltet, ist die Fondsgesellschaft für die Ermittlung des Substanzwertes des Fonds verantwortlich. Bei einem geschlossenen Fonds geschieht dies in der Regel an jedem Tag. Wird ein offener Fonds verwaltet, ermittelt die Fondsgesellschaft den Net Asset Value einmal in der Woche. Der NAV, der für jeden einzelnen Fondsanteil ermittelt wird. Ist mit dem Rücknahmepreis identisch. Hierbei wird ein Ausgabeaufschlag einkalkuliert, der zwischen 3 % und 5 % liegt.

Börsengehandelte Fonds

Bei börsengehandelten Fonds – dies sind die klassischen ETFs – wird der NAV in jeder Minute bis zu viermal ermittelt. Hiermit beauftragt die Deutsche Börse einen externen Dienstleister. Dieser ermittelt die Werte der Einzelpositionen und addiert die anderen liquiden Mittel des Fonds. Von dem Ergebnis werden die Schulden des Fonds in Abzug gebracht.

Alternative Investmentfonds

Alternative Investmentfonds (AIF) kennzeichnen sich dadurch, dass das Vermögen nicht in Geld, sondern in Sachwertanlagen besteht. Dies können z. B. Schiffe, Flugzeuge oder Immobilien sein. Für die Ermittlung des NAV ist es wichtig, den Wert aller Sachanlagegüter zu ermitteln. Dies ist ungleich schwieriger, weil der Wert einer Immobilie oder eines Schiffes in der Regel nur geschätzt werden kann.

Übungsfragen

#1. Was spielt bei der Ermittlung des Nettoinventarwerts für ein Fondsvermögen keine Rolle?

Die Summe der Vermögenswerte kann bei der Ermittlung des NAV vernachlässigt werden.

Die Summe der Vermögenswerte kann bei der Ermittlung des NAV vernachlässigt werden.

Bei der Ermittlung des Fondsvermögens spielt die Bonität des Unternehmens, das den Fonds hält, keine Rolle.

Bei der Ermittlung des Fondsvermögens spielt die Bonität des Unternehmens, das den Fonds hält, keine Rolle.

Wie hoch die Verbindlichkeiten sind, die mit der Verwaltung eines Fonds in Zusammenhang stehen, ist für Ermittlung des NAV unerheblich.

Wie hoch die Verbindlichkeiten sind, die mit der Verwaltung eines Fonds in Zusammenhang stehen, ist für Ermittlung des NAV unerheblich.

#2. Warum ist es wichtig, für die Berechnung des Substanzwertes ein bestimmtes Datum auszuwählen?

Der Nettoinventarwert wird regelmäßig an einem bestimmten Tag des Jahres festgestellt. Dies ist der 31. Dezember.

Der Nettoinventarwert wird regelmäßig an einem bestimmten Tag des Jahres festgestellt. Dies ist der 31. Dezember.

Mit der Berechnung des NAV an einem bestimmten Datum ist sichergestellt, dass die Daten aktuell sind und es zu keinen Ergebnisverzerrungen kommen kann.

Mit der Berechnung des NAV an einem bestimmten Datum ist sichergestellt, dass die Daten aktuell sind und es zu keinen Ergebnisverzerrungen kommen kann.

Der Nettoinventarwert wird zweimal ermittelt. Die erste Berechnung erfolgt am Tag des Kaufs. Die zweite Berechnung führt die Bank durch, wenn der Fonds verkauft wird. Die Differenz gibt an, ob der Anleger einen Gewinn oder einen Verlust erzielt hat.

Der Nettoinventarwert wird zweimal ermittelt. Die erste Berechnung erfolgt am Tag des Kaufs. Die zweite Berechnung führt die Bank durch, wenn der Fonds verkauft wird. Die Differenz gibt an, ob der Anleger einen Gewinn oder einen Verlust erzielt hat.

#3. Welche Wertpapiere werden in einem Fonds gehalten?

In einem Fonds können neben Aktien auch andere Wertpapiere gehandelt werden.

In einem Fonds können neben Aktien auch andere Wertpapiere gehandelt werden.

Die Anteile eines Fonds bestehen immer aus Aktien.

Die Anteile eines Fonds bestehen immer aus Aktien.

In einem Fonds können außer Aktien und Anleihen alle Wertpapiere gehalten werden.

In einem Fonds können außer Aktien und Anleihen alle Wertpapiere gehalten werden.

#4. Wie hoch ist der Rücknahmepreis?

Der Rücknahmepreis ist mit dem Nettoinventarwert je Aktie identisch.

Der Rücknahmepreis ist mit dem Nettoinventarwert je Aktie identisch.

Der Rücknahmepreis entspricht dem Gesamtwert des Fondsvermögens.

Der Rücknahmepreis entspricht dem Gesamtwert des Fondsvermögens.

Für die Berechnung des Rücknahmepreises kalkuliert eine Fondsgesellschaft neben dem Kostenaufwand für die Verwaltung und Investitionen auch das Risiko eines Totalverlusts ein. Der Aufschlag liegt nie unter 85 %. Aus diesem Grund fällt der Rücknahmepreis für den Anleger in der Regel sehr niedrig aus.

Für die Berechnung des Rücknahmepreises kalkuliert eine Fondsgesellschaft neben dem Kostenaufwand für die Verwaltung und Investitionen auch das Risiko eines Totalverlusts ein. Der Aufschlag liegt nie unter 85 %. Aus diesem Grund fällt der Rücknahmepreis für den Anleger in der Regel sehr niedrig aus.

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